Fiona Apple - Fetch The Bolt Cutters

Ich hatte mich vor diesem Album auch nie so richtig mit Fiona Apple beschäftigt, aber die extrem guten Bewertungen machten mich natürlich neugierig. Selbstverständlich war ich bei den ersten Hördurchgängen extrem überfordert mit der überbordenden, oftmals hyperaktiv anmutenden Musik der Künstlerin. Aber so etwas hält mich ja grundsätzlich erst mal nicht ab, es weiter zu versuchen, und im Falle von "Fetch The Bolt Cutters" hat sich die Geduld definitiv gelohnt.
Hin und wieder kommt Fiona dem Hörer entgegen und baut eingängige Melodiebögen in ihre Lieder ein. Vor allem mit Songs wie "Under The Table", "Rack of His" oder "Ladies" öffnet sie eine Hintertür, über die der neue Hörer - noch nicht auf Fionas speziellen Stil sensibilisiert - allmählich den Zugang zu dem Werk findet. Manche persönliche Highlights haben sich in der Zwischenzeit etwas verschoben - so ist inzwischen "Shameika" zu dem besten und zentralen Song des Album herangewachsen. Die dort besungene Mitschülerin muss ja eine tolle Person gewesen sein und wichtig für die Entwicklung von Fionas Selbstbewusstsein in ihrer Jugend.
Überhaupt reißt die Musik mit jedem Anhören mehr mit, bis man aus dem Mitzappeln gar nicht mehr herauskommt - aus rhythmischer Sicht spielt das Album in oberster Liga. Verzichten könnte ich lediglich auf das nervige Hundegebell im Titeltrack.

Persönliche Highlights:

Shameika
Rack Of His
Newspaper
Under The Table
For Her
Zuletzt editiert: 01.06.2020 14:26