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Ab 1973 wollte kein Mensch mehr Fleetwood Mac mehr hören. Was auch kein Wunder war, denn ihre letzten beiden Alben Penguin und Mystery To Me waren bestimmt keine Argumente, um ein Fan dieser Gruppe zu werden. Zusätzlich kriselte es gewaltig in der Gruppe -Gitarrist Bob Weston war nach den beiden enttäuschenden Alben wieder ausgestiegen und Fleetwood Mac präsentierten sich erstmals als Quartett- und es war nur eine Frage der Zeit, wann Fleetwood Mac das Zeitliche segnen würde. Mit ihrem 74er Album Heroes Are Hard To Find konnten sie ihren unaufhörlichen Abstieg nicht aufhalten, obwohl das Album im Vergleich zu ihren letzten beiden Werken gar nicht mal so schlecht ist. Der Opener Heroes Are Hard To Find ist ein solider, unauffälliger Mainstreamrocker mit Saxophoneinlagen. Völlig verquastet klingt Coming Home, ein wenig erfreulich klingender mid-tempo Rocker mit leichten Jazz- und Experimentaleinlagen. Über Angel kann man getrost den Mantel des Schweigens hüllen. Sehr interessante Ansätze bieten die Macs in Bermuda Triangle. So geheimnisvoll wie das besungene Dreieck klingt das Stück, das wie eine Vorlage für ihren 79er Hit Tusk klingt. Äußerst gelungenen ist die Christine McVie Ballade Come A Little Bit Closer. Leicht abgeändert könnte dieses wirkliche hübsche Stück auch von ihren Erfolgsalben Fleetwood Mac (1975), Rumours (1977) oder Tusk (1979) stammen. Shes Changing Me, Bad Loser und Silver Heels sind solide Stücke, die aber eher wie Albumfüller klingen. Dann folgt mit Prove Your Love das mit Abstand beste Stück des Albums und der letzten Jahre überhaupt. Diese hinreißende, von Christine McVie geschriebene und gesungene Ballade wäre auch für ihr 77er Superalbum eine echte Bereicherung gewesen. Ebenfalls sehr gut ist das leicht psychedelisch angehauchte Born Enchanter. Als Rausschmeißer bieten die Macs das Instrumental Safe Harbour an, eine verträumte Nummer, die sehr an Albatross erinnert. Heroes Are Hard To Find ist mit Sicherheit kein Glanzstück in der Discographie von Fleetwood Mac, aber gemessen an den sehr enttäuschenden Vorgängeralben ist es doch recht gut gelungen. Und fast wäre es das letzte Album der Gruppe geblieben. Aus musikalischen wie auch persönlichen Gründen trennte sich Fleetwood Mac für mehrere Monate. Ihr Manger Clifford Davis stellte daraufhin eine neue Formation aus völlig unbekannten Musikern zusammen und schickte sie auf Tournee. Das schmeckte den Ur-Macs nicht, feuerten Cliffton Davis und gingen gegen sein Vorgehen gerichtlich vor. Mick Fleetwood und John McVie beanspruchten den Gruppennamen Fleetwood Mac ausschließlich für sich, und bekamen auch Recht. Die neue Formation taufte sich in Stretch um und fragte Mick Fleetwood und John McVie in ihrem einzigen Hit Why Did You Do It?. Mick Fleetwood, John McVie und Christine McVie stellten im Frühjahr 1975 mit den beiden Amerikanern Stephanie Stevie Nicks und Lindsey Buckingham eine neue Fleetwood Mac Formation zusammen. Der Rest ist bekanntlich Musikgeschichte.
Zuletzt editiert: 04.09.2024 19:41