RAF Camora / Ahmad Amin - Strada

Bei mir läuten alle Warnglocken: Das Video ist getränkt mit faschistoiden, martialischen Aufmärschen, Symbolen, Gesten, viel Schwarz, viel Drohgebärde, Waffenverherrlichung. Gemixt mit Bildern vom hohlen Luxusleben, Frauen, Alkohol, Speedbooten ergibt das eine höchst toxische Mischung.
Im Text natürlich Verherrlichung des eigenen Erfolgs mit merkwürdigen Versen wie diesem hier:

"Keine Panik, ich komme vorbei
Das' keine Gasi, ich lass' dich verbluten
Und die kleine Barbie, sie kommt aus Türkei
Geb' ihr bisschen Liebe, sie wird nach mir suchen
(Du, du-du) Du siehst mich live, spiel' dir bisschen was vor
Baby, nicht weinen, das ist alles normal
Sie will eine Line, leg' ihr was auf mei'm Phone
Bist nie allein, halt' dich in meinen Armen
Ich vergesse meine Straßen nicht"

Da sträuben sich bei mir alle (!) Haare. Ich weiß, das ist die Show, die muss sein - Muss sie das? Zurückgreifen auf Bilder aus dem Faschismus? Identifikation mit selbigen?
Was hier verherrlicht wird, abgesehen von einer mechanischen, allenfalls einfallslosen Musik, die bei mir ebenfalls keine Sympathiestürme auslöst, ist das Gegenteil von dem, was mir bedeutsam ist. Hinter dem Schein, der immer schon mehr als Sein sein wollte, steht ein Abgrund an Schwärze, an Gewalt und an Gefühlskälte (... geb ihr n' bisschen Liebe... spiel dir 'n bisschen was vor), die mich frösteln lässt.